1499 | Gründung einer städtischen Lateinschule im Haus „Zum Bären“ in der Kämmerergasse (Schulmeister Hans Luber) während der schweren Auseinandersetzungen zwischen Bischof Johann von Dalberg und dem Wormser Rat. - Die Schule scheint am Beginn des 16. Jahrhunderts wieder untergegangen zu sein. |
1527 | Städtische Lateinschule im Franziskanerkloster an der Ostseite des Marktplatzes für Schüler lutherischer Konfession (erster Rektor: Gerhard Geldenhauer?) |
1565 | Gründung des Gymnasium illustre für die Schüler des reformierten Bekenntnisses im aufgehobenen St. Cyriakusstift in Neuhausen durch den pfälzischen Kurfürsten Friedrich III. (im Dreißigjährigen Krieg aufgelöst) |
1613 | Gründung eines Jesuitengymnasiums (seit 1773 Fürstbischöfliches Gymnasium) für die katholischen Schüler zunächst in den Räumen der Domschule, bald darauf in der Seminariumsgasse |
1689 | Zerstörung der Gebäude der Städtischen Lateinschule und des Jesuitengymnasiums im Pfälzischen Erbfolgekrieg |
1704-1713 | Neubau des Jesuitengymnasiums in der Seminariumsgasse |
1729 | Neubau der Städtischen Lateinschule am Marktplatz |
1804 | Eröffnung einer aus der Vereinigung der Städtischen Lateinschule mit dem Fürstbischöflichen Gymnasium hervorgegangenen Sekundärschule, die Schülern aller Religionen und Konfessionen offen steht (erster Direktor: Dr. Gottlob Lorenz Schneidler) |
1810/11 | Erstmals drei jüdische Mitschüler in einem Schülerverzeichnis |
1811-1813 | Friedrich A. Diesterweg Lehrer für Mathematik und Erdkunde an der Wormser Sekundärschule |
1815 | Sekundärschule wieder als „Gymnasium“ bezeichnet |
1819 | Verlust des Exemptionsrechts (Abschluss des Gymnasiums verleiht keine Zugangsberechtigung zur Universität) |
1824 | Umzug in die Wollstraße (Gebäude einer ehemaligen kurpfälzischen Kellerei) |
1832 | Erhebung zu einem Gymnasium ersten Ranges mit dem Recht, Abiturprüfungen abzuhalten |
1842 | Neuorganisation: „Durch Realklassen erweitertes Gymnasium“ |
1852 | Teilung in Gymnasium (4 zweijährige Klassen) und Realschule (3 zweijährige Klassen) unter gemeinsamer Leitung |
1876 | Einrichtung einer unter der Leitung des Gymnasialdirektors stehenden Vorschule (Kinder zwischen 6 und 10 Jahren) im Gebäude am Marktplatz |
1879 | Umzug in den in der Gymnasiumstraße errichteten Neubau (heute: Karmeliter-Realschule) |
1885 | Neunklassiges Gymnasium |
1894 | Hugo Sinzheimer (1875-1945), Arbeitsrechtler, besteht die Abiturprüfung. |
1897 | Käte Kehr legt als erstes Mädchen (nach externer Vorbereitung!) ihr Abitur am Gymnasium ab. |
1899 | Hermann Staudinger (1881-1965), Nobelpreis für Chemie 1953, besteht die Abiturprüfung. |
1900-1903 | Ausbau der Realschule zur neunklassigen Oberrealschule, die mit der Abiturprüfung abschließt |
1902 | Stiftung des Heylspreises für die besten Abiturienten ihres Jahrgangs |
1905 | Räumliche und organisatorische Trennung von Oberrealschule und Gymnasium, Umzug des Gymnasiums in den gegenüber der Rheinbrücke errichteten Neubau; Rudi Stephan (1887-1915) verlässt die Unterprima des Gymnasiums. |
1907 | Dora Selig tritt als erstes Mädchen ins Gymnasium ein (Abitur 1911). |
1910 | Mit Frieda von Goddaeus legt erstmals ein Mädchen das Abitur ab, das zuvor das Gymnasium besucht hat (1909 Eintritt in O I). |
1914-1918 | Im Ersten Weltkrieg kommen 2 Lehrer, der Heizer und 12 Schüler um. Auch Rudi Stephan fällt am 29. September 1915 bei Tarnopol, Galizien, im Alter von 28 Jahren. |
1922 | Gründung der „Vereinigung der Freunde des humanistischen Gymnasiums“ |
1923 | Ausweisung des Schulleiters Gustav Lauteschläger aus dem französisch besetzten linksrheinischen Gebiet |
1926 | Ablehnung eines durch die SPD vorgebrachten Antrags auf Schließung des Gymnasiums im Finanzausschuss des hessischen Landtags bei Stimmengleichheit(!) |
1927 | Vierhundertjahrfeier des Gymnasiums |
1933 | Die jüdischen Religionslehrer Rabbiner Dr. Holzer und Kantor Agulnik scheiden aus dem Kollegium aus. OStd Krauß erbittet Pensionierung im Interesse des unbeschäftigten Nachwuchses (Nachfolger: StR Dr. Hans Fischer). StR Dr. Hermann Schmitt nach einem von Schülern anonym verfassten Offenen Brief in der Wormser Tageszeitung nach Mainz strafversetzt; StR Dr. Hermann Heiland zum OStd am Gymnasium Büdingen und StR Holzhäuser zum Direktor der Realschule Gernsheim befördert. |
1937 | Verkürzung der Gymnasialzeit von neun auf acht Jahre; Zwei Schüler aus der katholischen Jugendbewegung werden durch die hessische Landesregierung wegen mangelnder moralischer und weltanschaulicher Reife nicht zum Abitur zugelassen; nach Eingaben von Eltern und Schulleitung können sie das Abitur zusammen mit dem nächsten Jahrgang ablegen. Fritz Rosenbusch legt als letzter jüdischer Schüler des Gymnasiums vor 1945 (als Jahrgangsbester) die Abiturprüfung ab; den Heylspreis erhalten andere. |
1939-1945 | 2 Lehrer und eine große Zahl von Schülern und Ehemaligen lassen ihr Leben in einem sinnlosen Krieg. In den unvollständig erhaltenen Jahresberichten werden allein bis zum August 1944 63 ehemalige Schülern als gefallen oder vermisst genannt. Die tatsächliche Anzahl der Toten dürfte deutlich höher sein. Die Gesamtzahl der Schüler des Gymnasiums beträgt kurz vor Kriegsbeginn (15.5.1939) 264. |
1940 | Beschädigung des Schulhauses bei Fliegerangriffen |
1944 | November: Notunterricht in Worms und an den Heimatorten der auswärtigen Schüler |
1945 | März: Abzug der deutschen Truppen, die das Schulgebäude als Stützpunkt genutzt haben. Die nachrückenden amerikanischen Truppen richten dort ein Lazarett ein. Nach seiner Freigabe wird das Haus von der Bevölkerung geplündert. April: Unter der kommissarischen Leitung von Prof. Dr. Börschinger beginnen erste Aufräumungs- und Sicherungsarbeiten durch Lehrer und Schüler. Juni: Nach Börschingers Ausscheiden übernimmt der 1933 nach Mainz versetzte Dr. Schmitt die Leitung der Schule. Juli-September: Nutzung des Schulhauses als Internierungslager. Oktober: Wiederaufnahme des Unterrichts |
1948 | Beseitigung der Kriegsschäden am Schulgebäude |
1950 | Organisatorische Reform der Gymnasien durch die Landesregierung: Die Schule bleibt ein altsprachliches Gymnasium, nachdem sich in einer Versammlung der Eltern und Lehrer ein Mehrheit von 209 : 3 Stimmen dafür ausgesprochen hat. Ihr Name lautet von nun an „Staatliches altsprachliches Gymnasium“ - Künftige Sprachenfolge: Klasse 5 Latein, Klasse 7 Französisch, Klasse 8 Griechisch. An Pfingsten findet eine große Wiedersehensfeier aller ehemaligen Lehrer und Schüler statt. Über ihren Verlauf berichtet die erste Ausgabe der Humanitas. |
1952 | Gustav Waldt, 1907-1922 Lehrer am Gymnasium, wird in den PEN-Club aufgenommen. |
1953 | Hermann Staudinger (Abitur 1899) erhält den Nobelpreis für Chemie. |
1964 | Neuregelung der Sprachenfolge: Klasse 5 Latein, Klasse 7 Englisch, Klasse 8 (wenige Jahre später geändert: Klasse 9) Griechisch oder Französisch. Die erste Ausgabe der Schülerzeitung „Rostra“ erscheint. |
1968 | Eine Ausgabe „Rostra“ zum Thema „Liebe“ sorgt für erhebliche Spannungen. Auf Drängen der Abiturienten wird auf eine feierliche Übergabe der Abiturzeugnisse verzichtet. |
1971 | Nach der Zensur der „Rostra“ durch die Schulleitung gründen einige ihrer Redakteure die „Freie-Schüler-Zeitung“, deren Vertrieb auf dem Schulgelände verboten wird. |
1972 | Umbau der Turnhalle und Errichtung eine Erweiterungsbaus an der Kyffhäuserstraße |
1973 | Beginn des Austauschs mit der Music-School St. Albans |
1974 | Einführung der Mainzer Studienstufe; seither Aufnahme begabter Schülerinnen und Schüler aus den Realschulen bzw. dem 10. Schuljahr der Hauptschulen in die 11. Klasse |
1976 | Gründung eines Förderkreises unter dem Namen „Freunde des altsprachlichen Gymnasiums Worms". |
| Das altsprachliche Gymnasium erhält einen neuen Namen: Rudi-Stephan-Gymnasium. |
1977 | Das Rudi-Stephan-Gymnasium feiert sein 450-jähriges Bestehen - die Redaktion der Schülerzeitung reagiert auf die offiziellen Feierlichkeiten mit einer „Anti- Festschrift“. |
| Umzug des RSG ins Bildungszentrum in der Von-Steuben-Straße |
1982 | Die ersten Projektwochen finden statt (20.9.-1.10.). |
1987 | Begründung der Partnerschaft mit der Hasselager Skole in Aarhus (Dänemark) und der Amal-Schule in Tiberias (Israel) |
1988 | Angebot der Hausaufgabenbetreuung am Nachmittag |
1990 | Schulpartnerschaft mit dem Collège de Saussure in Genf und dem Schiller- Gymnasium in Bautzen |
1991 | Beginn des Schüleraustauschs mit der Chew-Valley-School bei Bristol. Gründung des Salonorchesters „I Rudici“ |
1992 | Die Landesregierung kürzt aus finanziellen Gründen an allen Schularten des Landes den Wochenunterricht der Klassen 5 - 10 um zwei Stunden. Das RSG nimmt an einem zunächst auf sechs Jahre befristeten Schulversuch teil: Die zweite Fremdsprache (Englisch) setzt künftig in Klasse 6, die dritte (Griechisch oder Französisch) in Klasse 8 ein. Beginn des Schüleraustauschs mit der deutschen Schule in Quito (Ecuador) |
1993-1995 | Asbestsanierung im Schulgebäude |
1996 | Die Gesamtkonferenz beschließt die Gründung eines Umweltausschusses. Ein Ausschuss „Gemeinsam Schule machen“ aus Schülern, Eltern und Lehrern wird ins Leben gerufen. |
1997 | Die Gesamtkonferenz beschließt die Einführung eines für alle Schüler der 11. Jahrgangsstufe obligatorischen Betriebspraktikums. Beteiligung des RSG an Comenius, einem Förderprogramm der Europäischen Union |
1998 | Inbetriebnahme einer Solaranlage, entstanden in Kooperation mit den anderen Schulen des Bildungszentrums Aufnahme des RSG in das „Netz ökologisch orientierter Schulen in Rheinland- Pfalz“ Nach dem erfolgreichen Abschluss des Schulversuchs wird die 1992 eingeführte neue Regelung der Fremdsprachenfolge beibehalten. |
| Beginn des Schüleraustauschs mit dem liceo Daniele Crespi in Busto Arsizio (Lombardei) |
2001 | Bildung eines neuen schulischen Schwerpunktes „Neue Medien“ - Das Fach Informationstechnische Grundbildung wird in Klasse 7 zusätzlich in das verpflichtende Unterrichtsangebot aufgenommen. |
2002 | Schuljubiläum: 475 Jahre Rudi-Stephan-Gymnasium |
2005 | Das RSG wird Ganztagsschule in Angebotsform. Einführung der „Besonderen Unterrichtstage“. |
| Einführung eines verbindlichen Sozialpraktikums in der Jahrgangsstufe 10 |
2006 | Die Ganztagsschüler der Jahrgangsstufe 5 werden erstmals in zwei eigenen Klassen zusammengefasst. |
2007 | Zusätzlich zu Latein wird Englisch verbindliche Fremdsprache ab Jahrgangsstufe 5. |
| Baubeginn für die Mensa der Ganztagsschule |
2008 | Einweihung der neuen GTS-Sporthalle |
| Beginn des Schüleraustauschs mit dem liceo Scientifico Statale S. Cannizzaro in Palermo |
2009 | Einweihung des neuen Mensagebäudes |
2011 | Beginn des Schüleraustauschs mit dem liceo Romagnosi in der Wormser Partnerstadt Parma |
2013 | Erster Choraustausch mit der Partnerschule in Busto Arsizio (im 2-Jahres-Rhythmus fortgeführt) |
2017 | Beginn des Austauschs mit der Garden Spot High School in New Holland (Pennsylvania/USA) |
| Nach zweijähriger intensiver Diskussion unter Beteiligung aller Gruppen der Schulgemeinschaft beschließt das Rudi-Stephan-Gymnasium sein Leitbild. |
2018 | Das Rudi-Stephan-Gymnasium wird "Europaschule des Landes Rheinland-Pfalz". |
2019 | Beginn des Austausches mit der Lycée Ribeaupierre in Ribeauville (Frankreich) |
2021 | Das Rudi-Stephan-Gymnasium erhält als zwölfte Schule in Deutschland das Siegel "Schule.Global" |
2023 | Beginn des Austausches mit der Lycée Jean-Paul II in Sartrouville Paris (Frankreich); Beginn des Austausches mit der Naše základní škola in Liteň (Tschechien) |