Die Prämisse des Projektes How to be nachhaltig klingt simpel: In kleinen Gruppen werden einzelne Themenbereiche und Fragestellungen bearbeitet. Untersucht werden sie entweder darauf hin , wie man selbst nachhaltiger werden kann, oder wie nachhaltig einzelne Firmen tatsächlich sind. Aber leider kam ein unerwartetes Hindernis auf das Projekt zu: Ein hier nicht namentlich näher zu bezeichnender Kollege des Erdkunde-Fachbereichs stahl offenbar den Router, woraufhin sich die Projektteilnehmer auf der Suche nach dem Internet über das ganze Haus verteilen mussten.
Alle Schüler des Projekts anzutreffen gestaltet sich aber nicht nur deshalb generell schwierig, da die Gruppen für eigene Recherchen in die Stadt ausschwärmten. Dort erforschen sie, wie etwa die Gruppe von Lena, Lorena und Fee, die Unterschiede zwischen Biomarkt, Wochenmarkt, Supermarkt und Unverpacktladen. Sie beschäftigen sich vor Ort vor allem mit Fragen bezüglich der Nachhaltigkeit der Läden, was diese als regional definieren und wie Lieferung und Verpackung ablaufen.
Im Projekt werden aber nicht nur Läden untersucht. Jenny entwickelt Tipps, wie das Schulleben aktiv nachhaltiger und umweltfreundlicher werden kann. Dabei geht sie sowohl auf die Schüler- als auch auf Schulseite ein. Die Vorschläge für die Schule beinhalten etwa eine Grünfläche auf dem Dach des BIZ oder eine echte Mülltrennung außerhalb des Gebäudes, die den Namen auch verdiente.Jonah, David und Fynn arbeiten an einem saisonalen Kalender, so dass man das ganze Jahr über möglichst lokales Essen kaufen kann. Darius konzentriert sich hingegen auf die Produzentenseite des Feldbaus. Er untersucht einzelne Faktoren wie etwa den Treibstoffverbrauch von Ernte und Transport auf Nachhaltigkeit. Mit Kleidung beschäftigen sich Hannah, Alican, Max und Carlos, die überprüfen, wie nachhaltig Menschen im Moment sind, aber auch, wie nachhaltig man werden kann. Bei Firmen wird gecheckt, inwiefern diese nachhaltig sind, aber auch wie stark damit geworben wird. Auch beschäftigt sich die Gruppe mit Recycling und Second-Hand.
Beim Besuch der Redaktion im Projekt ergibt sich dann die glückliche Fügung, dass Angelina und Laila gerade zwei verschiedene Chilis con Carne auf dem mobilen Küchenwagen der Mensa zubereitet haben, Reis inklusive. Beim einen stammen die Zutaten aus dem Wormser Unverpacktladen, beim anderen aus den Beständen eines großen deutschen Discoutmarkts. Dass bei der Blindverkostung durch die Redaktion das nachhaltige Gericht geschmacklich weitaus besser abschnitt, lag aber nicht ausschließlich an dem ordentlicher bemessenen Schluck Rotwein, den der mexikanische Eintopf enthielt. Nachhaltig ist eben auch geschmacklich einfach nachhaltiger. Befragt nach der Entstehung der Projektidee, müssen Projektleiterin und -leiter grinsen: "Das war eine Mischung aus Zwang und Zufall!", platzt aus Sascha Malter heraus, neben Kulinarik am RSG auch für die alten Sprachen zuständig, Und Yvonne Heilmann ergänzt: "Eigentlich war das Thema noch von der letzten Projektwoche auf dem Plan und dann war sehr schnell die Idee vom praktischen Leitfaden "How to be nachhaltig!" geboren. Glücklich sind am Ende beide über ihr Projekt: Motivierte Schülerinnen und Schüler aus Mittel- und Oberstufe schaffen gemeinsam richtig gut bei gleichzeitig maximaler Freiheit hinsichtlich der Gestaltung des Arbeitstages.
"Das Ziel des Projekts ist es, am Ende der Woche eine Handreichung mit den Ergebnissen der einzelnen Gruppen auf der Homepage zu veröffentlichen. Mal sehen, was wir am Ende alles haben", gibt sich Heilmann zuversichtlich. Der Leitfaden soll Tipps für das eigene nachhaltige Leben aber auch Berichte zu den untersuchten Firmen beinhalten. Damit alle hier am Rudi nachhaltiger werden können. Für ein besseres Leben.
Lukas Eickhoff