22. Feb 2023
Rudi-Stephan-Gymnasium profitiert vom Erasmus+Programm
„Es klingt wie ein Märchen!“ Dr. Markus Wallenborn, Schulleiter des RSG, kann es immer noch kaum fassen, welches Füllhorn das Erasmus+-Programm über das Wormser humanistische Gymnasium ausschüttet. „Unsere Schule, die schon seit Jahrzehnten internationalen Schüleraustauschprogramme organisiert, ist seit letztem Jahr bei dem europäischen Bildungsprogramm akkreditiert. Das bedeutet, dass unsere Austauschaktivitäten extrem großzügig gefördert werden“, freut sich Wallenborn.
Erst gestern kehrte der Rudi-Stephan-Chor aus dem lombardischen Busto Arsizio in der Nähe Mailands zurück, wo er eine lang gepflegte Partnerschaft weiterführte. Bisher mussten die Mittel für solche Austauschaktivitäten immer eng berechnet werden, die Kosten dürfen an den Schulen festgelegte Obergrenzen für Schüler und die zahlenden Eltern nicht überschreiten. „Seit die Pandemie vorbei ist, kann man zwar wieder reisen“, räumt Daniel Wolf, zuständig für das Eramsus+-Programm am RSG, ein, „aber die steigenden Preise sorgen zunehmend dafür, dass attraktive Ziele im europäischen Ausland immer teurer oder gar unbezahlbar werden“, ergänzt Wolf nachdenklich. Da sei es tatsächlich ein Segen, dass das Rudi Kapital aus seinem Status als noch junge Europaschule schlagen könne und seine bisher schon stattliche internationale Austauschtätigkeit nicht nur sichern, sondern aufgrund der Fördersumme von rund einer halben Million Euro deutlich ausbauen könne.
Die ersten Fahrten, die komplett von Erasmus+ finanziert wurden, hatten schon im letzten Jahr stattgefunden: Im Sommer flog eine Italienisch-Lerngruppe zur Partnerschule nach Palermo, im Herbst war eine Gruppe im europäischen Jugendbegegnungsort Taizé im Burgund, und kurz vor Weihnachten nahmen interessierte Rudis an einem viersprachigen Filmprojekt in den Südtiroler Dolomiten teil, das in Zusammenarbeit mit der Universität Mainz organisiert wurde.
Im Frühjahr gehe es nun weiter. „Unsere neunten und zehnten Klassen fahren zum Austausch mit Partnerschulen nach Paris, Mailand, Parma, Luxemburg und Prag,“ frohlockt Rektor Wallenborn über die neuen Möglichkeiten. „Und auch der nächste Besuch in Palermo ist bereits wieder in Planung. „Das alles ist nicht nur für die Schüler rundum kostenlos“, so Wallenborn, „sondern durch die zugewiesenen Mittel sind Aktivitäten vor Ort möglich, von denen wir bisher nur träumen konnten.“
Erasmus+ fördert aber nicht nur Gruppenaustausche, sondern bietet auch die Möglichkeit, mehrmonatige Auslandsaufenthalte von Schülern an einer europäischen Schule zu finanzieren. Ein derartiger Langzeitaufenthalt kostet in der Regel mehrere tausend Euro, sodass die Teilnahme daran bisher abhängig von den Mitteln der Eltern war. „Wirklich toll finde ich, dass besonders auch Schüler, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, und die z.B. Verwandte im europäischen Ausland oder auch in der Türkei haben, die Kenntnisse ihrer Muttersprache an einer Schule des Heimatlandes ihrer Vorfahren vertiefen und das Land auf neue Weise kennenlernen können“, lobt Programmkoordinator Daniel Wolf die neuen Möglichkeiten, die sich für die Schülerinnen und Schüler des Rudi-Stephan-Gymnasiums ergeben.
Dieser Artikel erschien auch in der Online-Ausgabe des Nibelungen-Kuriers. Link zum Artikel