01. Nov 2021
Das Rudi erhält für weltoffene Bildung bundesweite Auszeichnung
„Wir wollen die Vielfalt von Sprachen und Kultur sichtbar machen und zeigen, dass sie ein Plus und kein Manko ist“, betont Daniel Wolf, Lehrer für Musik, Französisch und katholische Religion am RSG und hier verantwortlich für das Konzept von Schulfahrten und Internationalisierung an der Europaschule. Anlass seines Plädoyers ist die Verleihung des Siegels Schule: Global, das dem Rudi vom Arbeitskreis gemeinnütziger Jugendaustausch (AJA) als zwölfter Schule in Deutschland verliehen wird.
Der AJA unterstützt das altsprachliche Gymnasium mit seinem Siegel Schule: Global bei der Strukturierung, der nachhaltigen Implementierung und der Ausweitung seiner interkulturellen Aktivitäten. Das Rudi-Stephan-Gymnasium hatte sich sowohl mit seinem Leitbild der Humanitas als auch durch seine Aufnahme im Kreis der Europaschulen bereits länger auf den Weg gemacht, interkulturelle Aktivitäten in den schulischen Alltag zu integrieren, und möchte auch dadurch einen wichtigen Beitrag für eine weltoffene und wertschätzende Gesellschaft und Schulgemeinschaft leisten und seine Schülerinnen und Schüler fit für die interkulturelle und internationale Zukunft machen. Konkret bedeutet dies, dass neben innerschulischen Aktivitäten, wie z.B. dem jährlich gefeierten Europäischen Tag der Sprachen, über die Möglichkeit einer verbindlichen Klassenfahrt für alle neunten Klassen nach Busto Arsizio oder Parma die interkulturelle Verständigung gefördert werden soll. „Zur Zeit versuchen wir auch einen Austausch mit einer französischen Schule anzukurbeln,“ so Daniel Wolf, „der Kontakt besteht schon länger, aber dann kam die Corona-Pandemie und hat alle bereits bestehenden Pläne durchkreuzt.“ Ein weiteres Ziel sei es, den Kontakt mit dem Fachbereich Romanistik der Universität Mainz zu einer festen Kooperation auszubauen, so Wolf weiter.
Dass am RSG nicht nur die obligatorische Sprachenfahrt der neunten Klassen, sondern auch alle Studienfahrten der MSS 12 ins internationale Ausland sowie der Austausch mit der befreundeten Schule in Genf oder die jüngste Partnerschaft mit der Garden Spot High School in den USA in den letzten beiden Jahren wegen Corona auf Eis lag, bekümmert auch Schulleiter Dr. Markus Wallenborn. Er nahm die Auszeichnung aus den Händen von AJA-Vertreter Christoph Pogoda entgegen und freute sich über die künftige Unterstützung durch die Organisation für die Schüleraustauschprogramme am Rudi-Stephan-Gymnasium. Gleichzeitig laufen am Rudi, trotz aller Vorbehalte und Unwägbarkeiten durch die Pandemie, mittlerweile wieder die Vorbereitungen für alle internationalen Fahrten. „Wir hoffen“, so Wallenborn, „dass wir noch in diesem Schuljahr unsere Austauschprogramme wieder wie gewohnt hochfahren können und – nicht zuletzt um dem Schule: Global-Siegel alle Ehre zu bereiten – intensivieren werden.
Den Abschluss der feierlichen Verleihung gestaltete der Rudi-Stephan-Chor standesgemäß mit der Europa-Hymne: „Alle Menschen werden Brüder“ dichtet Schiller in der ersten Strophe der zweiten Fassung seiner Ode an die Freude. Dass der Klassiker Ende des 18. Jahrhunderts noch nicht gegendert hat, wird man ihm nachsehen. Seine Botschaft aber ist dennoch klar. Die Schlagworte des Rudi-Leitbilds fassen es so zusammen: Gemeinschaft – Bildung – Offenheit.
Kai Berkes